FJORD: Thriller (German Edition) by Beck Halvar

FJORD: Thriller (German Edition) by Beck Halvar

Autor:Beck, Halvar [Beck, Halvar]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-08-06T22:00:00+00:00


24

Eine Gestalt schwankte auf sie zu. Der Mann grölte schon von weitem bekannte Namen. Sigrid. Aurora. Liv. Erik. Hetland. Bürgermeister. Polizei. Zunächst verstanden die Menschen sein Rufen nicht, doch da jeder hoffte, er käme mit Neuigkeiten über das vermisste Mädchen, wandten sie sich ihm zu. Es war Runar.

»Hast du sie gefunden?«, rief Bille Haugen, die ihm am nächsten stand.

»Wen?« Der vom Alkohol der letzten Nacht verursachte Ausdruck in den Augen des hochgewachsenen, gut gebauten Mannes, der trotz seines herben Charmes viele Frauenherzen im Dorf und außerhalb gebrochen hatte, machte einem verständnislosen Blick Platz. Er hielt sich den Schädel, als würde er kräftige Kopfschmerzen haben.

Bille schüttelte den Kopf und stemmte die Arme in die runden Hüften. Runar konnte sich kaum auf den Beinen halten. Die Fahne, die ihr entgegenwehte, verursachte Übelkeit. »Deine Tochter! Verdammt, Runar, deine Tochter wird vermisst! Und du treibst dich die ganze Nacht rum und lässt dich volllaufen! Ja, sag mal, schämst du dich denn gar nicht?«

»Au…Auro-ra?«, lallte er und hielt sich an ihrer Schulter fest, richtete sich ein wenig auf. »Ach was! Die ist doch mit ihrer Mutter bei den Sommers. Macht ein paar Tage Ferien!« Er grinste.

»Ach?«, wetterte die Fischersfrau. »Und was ist das da?« Sie zeigte auf das noch schwelende Gebäude.

»Hä?« Runar wandte den Blick auf das Haus. Es dauerte eine Weile, bis er verstand. »Oh, Scheiße …« Er packte die Frau und schüttelte sie heftig. »Wo ist mein Kind? Verdammt, wo ist mein Kind?«

Nils Haugen, als Mitglied der Feuerwehr mit der Brandaufsicht betraut, eilte zu seiner Frau und riss Runar von dieser weg. »Nimm die Hände weg, du Lump! Wag es ja nicht, meine Frau anzufassen!«

»Ich will wissen, wo mein Kind ist!«, brüllte Runar und hielt sich an den zwar kleineren, aber deutlich stämmigeren Mann.

»Willst du dich prügeln, ja?«, fragte der Fischer und schob die Ärmel seiner Jacke hoch. »Na fein! Dann trau dich mal! Komm schon! Schlag mich! Oder kannst nur Frauen und Kinder schlagen?«

Runar holte zum Schlag aus, torkelte zwei Schritte nach hinten und stolperte über den Löschschlauch. Hart prallte er auf den Boden. Der Sturz schien ihn ernüchtert zu haben. Er fasste sich an den schmerzenden Schädel. Endlich begriff er die Tragweite der Situation. »Wir müssen sie suchen!«

»Das tun wir schon seit dem frühen Morgen, du Esel!« Haugen reichte ihm die Hand und zog ihn auf die Füße. »Und jetzt steck deinen Kopf unters kalte Wasser und dann hilf uns, verdammt noch mal!«



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